gestern abend mußten wir uns für immer von nimofa verabschieden; ihre nieren versagten + alle bemühungen, sie nochmal auf die beine zu bekommen, blieben erfolglos – so sollte nimofa nicht vor sich hinvegetieren müssen + wir halfen ihr auf den letzten weg –
im sommer 2013 kam nimofa zu uns, damals ca 2,5 jahre jung – die hundefänger hatten sie mit dem betäubungsgewehr abgeschossen + bewußtlos bei uns abgeliefert – schon lange hatten sie es auf nimofa abgesehen, doch diese schlaue hündin blieb bis dahin unfangbar –
nimofa war ein autonomes leben gewohnt + im tierheim dementsprechend nicht grade glücklich – wir hätten sie allzu gern kastriert wieder laufen lassen, doch wäre sie in ihr altes revier zurück gegangen, in dem sie leider von einer gruppe der anwohner nicht erwünscht war – es war eine hochhaussiedlung, in der auch unsere ehemalige mitarbeiterin johanna lebte, sie kannte nimofa von klein auf + gehörte zu denen, die sie gefüttert + als mitbewohnerin der siedlung akzeptiert haben –
nimofa war die tochter von monifa – ein wortspiel brachte sie zu ihrem namen –
auch monifa lebte in johannas blockgegend, auch sie wurde von den hundefängern gebracht, hat es aber zur ausreise + adoption geschafft –
nimofa ist hier zwar im laufe der zeit zutraulicher geworden, konnte jedoch mit körperlicher nähe einfach nix anfangen + war auch kein hund, der sich halsband oder leine anlegen lassen wollte – wir haben sie irgendwann gelassen + versucht, ihr hier ein akzeptables leben zu bieten –
nimofa bekam vor vielen jahren ein problem mit ihrem rechten auge, johanna + ich haben es über all die jahre beobachtet + behandelt, darum gibt es viele fotos davon – ich finde, nimofa war eine unheimlich schöne hündin mit einem ausdrucksvollen gesicht –
nimofa war eine kräftige + athletische hündin; unsere zwingerwände haben wir für sie nachgerüstet, denn wenn nimofa abging, weil im tierheim die stimmung mal hochkochte, haben so manche pfosten nachgegeben – sie konnte zudem sehr hoch springen + wurde dann so manches mal auf den dächern angetroffen –
im umgang mit anderen hunden war nimofa handfest + nicht jeder hund war ihr gewachsen – in drogo hat sie vor jahren jemanden gefunden, der ihr ebenbürtig war + sie trotzdem als chefin akzeptierte – die beiden waren ein dynamisches match, das jedoch im zweifelsfall zusammenhielt wie pech + schwefel –
mit uns menschen war nimofa defensiv – auf begrenztem raum konnte man sie stellen, anfassen, bürsten, impfen + was man im tierheim so tun muß – ihre augenbehandlung ist zu einem ritual geworden, das sie schnell bereitwillig mitgemacht hat, gab es doch danach immer was leckeres – zu mehr war sie aber nie bereit + hat auch streicheleinheiten nur über sich ergehen lassen –
nimofa wurde hier von vielen sehr gemocht + wird nun betrauert –
mich macht vor allem nimofas geschichte traurig, weil sie so ungerecht ist – ich denke, nur die freiheit hätte sie wirklich glücklich gemacht + die konnten wir ihr nicht bieten, da es menschen gibt, die es nicht akzeptieren, daß hunde ebenso in einer blockstraße zuhause sein können wie sie selbst –
nimofa, nun bist du endlich wieder frei + ich freue mich, dir irgendwann ohne gitter zu begegnen! :*
Hanna+Peter
Nimofa, du Hübsche, komm gut über die Regenbogenbrücke, freu dich, jetzt bist du leicht und frei 🙂 Spring bis zum Horizont im Sonnenschein über endlose grüne Wiesen…