ich stelle nicht zum erstenmal fest, dinge aufzuschieben, macht sie meistens nicht besser + so suche ich heute wie auch in den letzten tagen nach worten, um von unserer paris zu erzählen…warum es so schwerfällt – es kam alles so plötzlich…grad war paris noch paris; brachte uns zum lachen + zischte durch die gegend – dann begann sie, seltsam zu laufen + wir versuchten es mit schmerzmitteln, die aber nur kurzfristig etwas brachten – von einem tag auf den anderen war sie dann völlig verändert; guckte regelrecht durch uns durch, lief planlos im kreis, vor futter + eigentlich auch vor allem, das ihr begegnete, panisch weg – ihr futter zukommen zu lassen wurde zu einem mammutprojekt – flog eine fliege in dem moment vorbei, wars das für die nächsten zwei stunden – alles, was vorher total normal war, war aufeinmal total furchteinflößend –
paris in irgendeiner form zu behandeln, war ein ding der unmöglichkeit – hatte sie einmal einen braten gerochen, war sie weg + es gab keine chance, sie ohne betäubung zu irgendetwas zu bewegen, auch zu keiner orale aufnahme – wir haben paris dann mit dem blasrohr betäubt, arpi hat sie eingehend untersucht, ohne irgendetwas feststellen zu können – seine einschätzung war, daß es sich um ein tumoröses geschehen handelte, das vielleicht im gehirn stattfand –
paris hat zu diesem zeitpunkt grade noch 16 kg auf die waage gebracht + ihr verhalten im wachzustand war einfach nur noch traurig anzusehen – wir entschlossen uns unglaublich schweren herzens, sie einzuschläfern –
paris kam im mai 2014 mit einer truppe anderer hunde zu uns, allesamt hatten sie schlimmer hautprobleme + waren sehr skeptisch – paris am allermeisten –
1,5 jahre war sie damals + das mißtrauen stand ihr wortwörtlich im gesicht –
so scheiße wir menschen für sie waren, so toll fand sie artgenossen – paris hat jeden freundlich begrüßt + war einer kleinen oder auch größeren spieleinlage nie abgeneigt –
allerdings hat es sehr lange gedauert, bis sie sich sowas getraut hat – es lag ja immer die gefahr in der luft, daß WIR vorbei- + ihr nahe kommen könnten –
hier traut sich paris nach zwei monaten zum erstenmal aus ihrem zwinger raus, dessen tür tagsüber immer geöffnet war – das war ein tag, den wir damals richtig gefeiert haben 🙂
die geöffnete tür führte in unseren hausbereich + dort ist paris dann schrittweise eingezogen – hier mit crusty, der auch zu paris´ truppe gehörte, er hatte wohl die schlimmsten hautprobleme von allen –
gemeinschaft war für paris immer sehr wichtig – sie war beliebte gesellin + eigentlich überall gern gesehen –
ihr hauptstandort war im vorderen hausbereich, doch traf man sie auch mal hinten an, im laufe der zeit auch im haus oder bei geöffneter tür sogar in der praxis – neugierig war sie ja, heimlich, versteht sich 😉
so taute paris immer mehr auf + war selbst sehr erstaunt darüber 🙂
wir menschen wurden weniger gefährlich, dafür interessant + all die leckerlies hat sie auch nie verachtet – ich glaube, es war 2017, als peet + barbara hier waren, die jeden morgen gebäck vom kaufland mitgebracht haben, daß paris zum erstenmal etwas aus der hand genommen hat – ein war ein stück rosinenschnecke + ab da habe ich öfter mal rosinenschnecken gekauft, um sie paris aus der hand zu füttern 🙂
paris hat sich im laufe der jahre so schön entwickeln können, ist so entspannt + lustig geworden, hatte soviel mimik, daß man sie genau lesen konnte, wenn man sie gut kannte + ist uns zu einer richtig guten freundin geworden – sie kannte ihren namen – wohlgemerkt wurde er französich ausgesprochen + das s nicht gesprochen – ich habe ihn noch oft auf den lippen, den ´paris-paris´-ruf, bis mir dann klar wird, paris ist nicht mehr unter uns…
paris fehlt uns allen hier…
rest in peace, sweet paris – in unseren herzen wirst du immer da sein! :*
One thought on “abschied von paris”
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zauberhafte, eigenwillige Paris, möge der Sternenhimmel immer ein Schneckchen für dich bereit halten, ich werde dich sehr vermissen und nicht vergessen.