Thomas war der letzte aus der Einfangaktion in Gheorgheni Frühjahr 2009, als 100 Hunde brutal eingefangen und nach Brasov gebracht wurden. Tierschützer konnten die meisten wieder freibekommen und suchten händeringend Plätze. Wir haben 55 von ihnen übernommen. 15 Jahre ist das inzwischen her.
Thomas war ängstlich, wie so einige von ihnen traumatisiert. Mit Ankunft im Tierheim war er nicht gerettet, das Tierheim stand zu dem Zeitpunkt am Anfang seiner Entwicklung.
Zwar geriet Thomas nicht in Panik, wenn wir uns ihm zuwandten, aber er hatte große Angst sich anfassen zu lassen. Leckerchen konnte er nach kurzer Zeit mit langem Hals aber nehmen. Thomas verstand sich immer gut mit allen möglichen Hunden und so kam es, dass er vor 8 Jahren ans Haus zog.
Am Haus konnte Thomas dann seine Ängste mehr und mehr abschütteln, nach einem Jahr entschieden wir uns, es mit einem Zuhause in Deutschland zu versuchen und stellten ihn auf die Vermittlungsseite. Nachdem sich 2 Jahre lang aber nichts für ihn tat und Thomas sich sehr im Hausbereich gefestigt und niedergelassen hatte, kamen wir zu dem Schluss, dass wir ihm den Kulturschock und die immense Umstellung nicht mehr antun wollten.
Thomas liebte Decken. wann immer ich eine schüttelte und auf den Boden legte lag Thomas umgehend drauf, wälzte sich, schubbelte sein Gesicht und grunzte vergnügt. Thomas mochte es auch richtig gerubbelt und durchgeknetet zu werden. Vor einiger Zeit allerdings musste ich feststellen, dass man nicht mehr so dolle rubbeln durfte, seine alten Knochen konnten das nicht mehr so haben. Thomas mochte es gesellig, mitten im Trubel fand er es schön, genauso aber auch in dem kleinen Grüppchen im hinteren Hausbereich. Thomas war ein Allrounder, ein Multitalent und immer an meiner Seite, wenn ich am Herd stand. Morgens beim Pfannkuchen backen stand er neben mir und natürlich gabs mal ein Mandelstückchen oder kleckste Marmelade. An seinem letzten Morgen staunte er nicht schlecht, als er und Rodney die ganzen Pfannkuchen abbekamen und ließ es sich nochmal richtig schmecken.
Thomas erlitt am Vorabend zum 2. Mal einen Krampfanfall mit Stunden anhaltendem Verwirrtheitszustand. Er wurde 17 Jahre alt.
Thomas dürfte der mit Abstand meist fotografierte Hund sein. Ich hab gar nicht alle hochgeladen, weil es so viele waren. Er war wirklich immer überall mit drauf, in jeder erdenklichen Konstellation zu sehen.
One thought on “Abschied von Thomas”
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Mach’s gut Thomas. Und lass Dir jeden Tag Pfannkuchen im Hundehimmel schmecken 💖🐾
Deine MediPatin