Tierheim News 01.12.2021

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Frost, Eis und Schnee stehen nicht nur vor der Türe, längst ist es nachts bitterkalt. Schnee liegt jetzt noch keiner, aber der kommt auch bald. Die Hütten der Hunde werden mit Stroh gefüllt, doch nicht überall. 2 Zwinger sind mit Decken bestückt, da die dort lebenden Hunde das Stroh nicht vertragen. Im Hausbereich wird weniger Stroh verwendet, dafür eine dicke Schicht Decken, da auch hier einige Hunde empfindlich sind und Ausschlag bekommen. Auch für die Hunde, die in der Praxis schlafen, z.B. nach einem Unfall oder nach OP und für die Krankenstation werden Decken gebraucht. Leider ist unser Lager diesbezüglich leer, deshalb ein dringender Aufruf, bis zum 14. Dezember können sie im Spendenlager eintreffen, damit sie am 18.12.2021 auf Reisen gehen. Die Hunde freuen sich sicher auch über weihnachtliche Leckerchenpakete 🙂 Ich bedanke mich im Voraus!

Mit der düsteren Zeit kommt oftmals auch düstere Stimmung, das Jahr war anstrengend, denn wir hatten so viele Hunde wie noch in keinem Jahr zuvor aufgenommen, zumindest nicht in den letzten 6 Jahren. Darunter waren auch viele Verletzte oder Kranke. Zum Beispiel hatten wir den letzten 3 Monaten 5 verunfallte Hunde, denen ein Bein amputiert werden musste. 2 davon waren Welpen, die in Miercurea Ciuc ein Zuhause fanden. Leider klappt das hier nur mit Welpen, Hampus (Bild rechts), Dave und Heydu brauchen ein Ticket nach Deutschland. Dave kann Mitte Dezember auf eine Pflegestelle reisen, Heydu ist noch nicht reisebereit, aber Hampus, ein super lustiger Clown, sehr verschmust und sehr verspielt. Er läuft tagsüber in der großen Hausgruppe mit.

Eine Aufmunterung könnten wir also vertragen und wünschen uns reichlich Weihnachtspost mit Nachrichten und Bildern zu unseren ehemaligen Schützlingen. Entweder als Mail an die Fundatia Adresse (steht auf dem Aufkleber auf dem Gesundheitsbuch) oder mit den Sachspenden zum Anfassen 🙂

Leider haben wir wieder an Parvo erkrankte Welpen im Tierheim. Erstmals seit sehr langer Zeit ist auch ein Zwinger verseucht. Wir rätseln noch wie es dazu kommen konnte, denn die Inkubationszeit liegt im Zeitraum ihres Aufenthaltes der Pflegestelle. Das letzte Jahr und auch schon 2020 hatten wir nur Parvowelpen von ausserhalb. Welpen gehen nach Möglichkeit immer erst auf eine Pflegestelle, werden entwurmt, entfloht und nach einer Woche geimpft. Nach einer weiteren Woche kommen sie ins Tierheim.

Nun ist alles auf Stillstand, alle müssen bleiben wo sie sind und dürfen nicht raus, bis … ahh Lockdown für die Welpen sozusagen. Von Parvo betroffen sind Xaviera (braun) und Xenja (weiß), ihr Bruder Xanjo ist munter und bei gutem Appetit. Xaviera hat heute ihren 7. Krankheitstag, seit gestern frisst sie minimal, die Übelkeit ist weg und ich kann ihr auch etwas einflößen. Es reicht noch nicht um auf die Infusionen zu verzichten. Xenja ist seit 5 Tagen krank, es scheint etwas milder zu verlaufen, auch wenn sie noch nicht frisst. Sie zeigt aber Interesse. Bitte Daumen drücken, dass sie sich nun schnell erholen.

Der Parvoquarantänezwinger wird umgebaut, der Eingang wird verlegt, die Front sicher gemacht, besserer Windschutz und mehr Licht stehen auf meinem Umbauwunschzettel. Noch sind die beiden Erkrankten in der Praxis und das Brüderchen im ebenfalls betroffenen Aufnahmezwinger.

Xenja
bertold7

Auch Bertold braucht alle guten Gedanken und Wünsche. Am Freitag schaut Arpi unter Narkose, was los ist, denn Betold hustet seit er bei uns ist und das sind nun knapp 3 Monate. Verschiedene Tests wie Herzwurm (neg) und Annahmen wie Infektion und Herzschwäche sowie deren Therapiewege brachten keine Veränderung.

Leider sind in diesem Jahr ein paar Hunde recht jung an Krankheit verstorben und heute ist ein weiterer von uns gegangen. Bob hatte eine neurologische Störung, die wir nicht näher diagnostizieren konnten. Er hatte Symptome, die mal mehr und mal weniger waren, von partieller Blindheit über Koordinationsstörungen. Als er im Juli zu uns kam war er einfach erstmal etwas kauzig dachten wir, wollte sich nicht gleich anfassen lassen und wich auf eine seltsame Art aus. Er lebte sich ein und die Auffälligkeiten wurden dadurch weniger auffällig. Doch mit jedem Umzug oder anderem Hund trat es wieder hervor. Er zog in einen Bereich nahe am Haus, damit wir ihn besser im Augen haben konnten. Seine Koordination wurde schlechter und manchmal hatte ich das Gefühl, als würden Reize erst verzögert und dann mit voller Wucht ankommen. Die letzte Woche baute er schnell ab und wir entschieden uns heute Bob einzuschläfern. Es tut mir total leid um den kleinen Kerl, er war sehr, sehr goldig auf seine Art. Er war in seinen guten Zeiten ein verspielter und neugieriger Hund, er mochte es durch den Gang zu rennen und bei den anderen durch den Zwinger zu stiefeln. Nach dem gleichen Prinzip wie mit Wahrnehmungen, erst mit angezogener Bremse und dann mit Vollgas.