Tierheim-News 04.04.2020

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Es war ein emotionales Auf und Ab als ein Tag vor der geplanten Durchführung das erste Mal der Transport abgesagt wurde. Die Grenzen schlossen sich in unvorhersehbarer Weise, plötzlich, unvorbereitet von allen Seiten für alle Seiten mit unbekannten Konsequenzen. Wir versuchten es 3 Tage später nochmal, aber auch da war alles noch sehr verwirrend und Levente, unser Fahrer, musste erneut absagen. Inzwischen hat sich der Staub gelegt und Regelungen sind geschaffen, grundsätzliche Regelungen, deren Auslegungen und Umsetzung wiederum einzelner Behörden und deren Risikobewertung zu unterliegen scheinen.

Uns ist es nun in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden gelungen 2 Transporte durchzuführen. Leider können wir kein Patentrezept rausgeben oder einen besonderen Trick verraten. Es sind ganz normale Tracestransporte, es ist für das Transportunternehmen noch ein weiteres Dokument mitzuführen. Dies sollte aber jedes Transportunternehmen bei seiner zuständigen Behörde in Erfahrung bringen können. Wir haben jede erdenkliche Sicherheitsvorkehrung getroffen und jede Vorsicht walten lassen um dem Gebot der Stunde Abstand voneinander zu halten gerecht zu werden. Durch die lange Zusammenarbeit ist dies für uns wesentlich einfacher, denn wir können uns aufeinander verlassen und wissen um die Kompetenz des Anderen. So ist es leichter, den Abstand zu wahren und die Zügel in der Hand des anderen zu belassen.

Diese Transporte waren natürlich für die Hunde wichtig und die wartenden Familien, aber auch für uns vor Ort um Kapazitäten zu haben. Fast die ganze Praxisgruppe ist abgereist, somit ist Platz für medizinische Notfälle etc. Aber… es herrscht Stille, keine Meldungen über verletzte Hunde, keine Meldungen über Welpen, keine Meldungen über Fundhunde. Eine Meldung gab es, 2 Welpen wurden in einem Straßengraben gefunden, Siyo und Esmer, viel, viel, viel zu spät wurden sie entdeckt, beide haben nicht überlebt, sie sind verhungert. Wir brauchen hier einen Plan vor Ort, wir müssen dennoch bzw gerade jetzt bereit sein, uns austauschen, einen Plan entwickeln, wie wir in Not geratene Hunde dennoch auffinden und einschreiten können. Dazu muss man nicht selber vor die Türe gehen, sondern Kapazitäten nutzen die sowieso da sind. Post, Polizei, Menschen auf dem Weg zur Arbeit, der Informationsaustausch kann doch per Telefon, Internet erfolgen. Aber tatsächlich ist es hier oft noch so, dass die Leute statt den Hörer in die Hand zu nehmen ins Auto steigen. Das geht nun mal im Moment nicht, also muss man andere Wege beschreiten.

All unsere Vorbereitungen und Einkäufe haben überwiegend und prompt geklappt. Futter , auch Welpenfutter, ist reichlich vorhanden. Inzwischen ist so viel passiert, hat man sich an so vieles gewöhnt. Durch die Transporte ist nun auch Entspannung im Tierheim, es könnten wichtige Reparaturarbeiten laufen, wenn unser Handwerker nicht gerade Kinderbetreuung wegen geschlossener Schulen übernehmen muss.

Ich möchte mich herzlich bei euch allen bedanken, die uns unterstützen, die an uns denken, geduldig auf Nachricht warten, die anpacken, wie es aktuell möglich ist.

One thought on “Tierheim-News 04.04.2020

  1. Bei aller Freude über die beiden Transporte, es macht mich tieftraurig, dass 2 Babies
    zu spät gefunden wurden und somit – gerade mal geboren – so ein trauriges Schicksal erleiden mussten. Ich bekomme es nicht aus meinem Kopf, wie müsst ihr vor Ort euch fühlen.
    RIP Siyo und Emser!

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