Manchmal soll es einfach nicht sein und manchmal kann ich mich damit einfach nicht abfinden.
Dave kam Anfang Juli zu uns. Er wurde irgendwo in Covasna gute 80km von uns entfernt gefunden. Dave war einer unserer zahlreichen Notfälle in diesem Jahr, denn er wurde mit Wunden am Hinterbein aufgefunden und brauchte medizinische Versorgung. …
Tja, es sollte nicht bei einer schlichten Wundversorgung bleiben, denn sein Bein war durchzogen von unzähligen Fistelgängen, die leider sehr hoch ansetzten und erstmal eine Amputation unmöglich machten.
Es folgten Monate der Verbände, der Versuche einen Fuß in die Türe zu bekommen und die oberen Kanäle zu zu bekommen. Dafür musste Dave mehrfach in Narkose gelegt werden, denn Dave ließ das Ausspülen der Fisteln nicht zu. Falls ihr euch fragt, es wurde geröntgt, mehrfach Blut abgenommen, mehrere Abstriche gemacht etc. Dennoch kam der Tag, an dem wir gezwungen waren das Bein abzunehmen.
Die Amputationsnaht brach auf, Gewebe starb ab, die Wundversorgung war eine Herausforderung und doch gelang es, die Wunde reinigte sich, frisches Granulationsgewebe sprieß und endlich waren wir auf Kurs. Wir hatten so gekämpft, denn seine Lebenslust war einfach einnehmend und ließ gar nichts anderes zu. Es kam der Tag, an dem der Kragen endlich runter konnte. Und dann kam der Tag, an dem er auf der Ausreiseliste landete, denn er wäre mit dem nächsten Transport nach Deutschland auf eine Pflegestelle gefahren.
Es gab ein zwei Momente, wo ich stutzte, wo Dave sich merkwürdig empfindlich zeigte. Kurz darauf, das war letzten Samstag, sah ich ein sehr kleines Loch. Sofort informierte ich unseren Tierarzt und am Montag wollten wir diesen Wundkanal unter Narkose näher begutachten. Ich rief Dave wie gewohnt und er kam wie gewohnt angesaust. Bei all diesen Behandlungen und Verbandswechseln hatte er immer noch Vertrauen, kam immer noch freiwillig in die Praxis gerannt.
Dave lebte die Zeit bei uns in der Hausgruppe, wo sich auch die Praxis befindet. Er wollte immer so gerne spielen, so richtig wild und ausgelassen. Leider hatten die meisten aber ihre Schwierigkeiten weil er ein Konstrukt aus zwei verschiedenen Kragentypen tragen musste. Ich dachte, nun nachdem der Kragen runter war konnte er sich endlich auspowern und wäre deshalb auch etwas ruhiger geworden. Ich dachte, es gibt ein Happy End.
In Narkose gelegt sahen wir das ganze Ausmaß, am Rücken war ein sehr großes Gebiet aufgelösten Gewebes. Es entleerte sich ein ganzer See aus verflüssigter Masse. Als sich all das über den OP-Tisch entleerte wusste ich, dass es vorbei war. Wir haben ihn eingeschläfert, diesen tapferen Kämpfer. Dave war ein so lebenslustiger, verspielter Hund, so verschmust und anhänglich und immer präsent. Und jetzt fehlt er so sehr.
Petra
Liebe Meli und Sabine. Danke von ganzem Herzen das ihr euch so sehr um Dave gekümmert habt. Ich hab mich so für Dave gefreut das er hätte ausreisen dürfen. Aber das Schicksal ist manchmal ein mieser Verräter. Auf allen Bildern sieht er glücklich aus und das war er, weil er bei euch so gut umsorgt war. Es war mir eine große Ehre das ich seine Patentante sein durfte.
Gundula Dressel
Ihr Lieben
Es tut mir sehr leid das Ihr Dave gehen lassen musstet.
Ihr Gebt kein Lebewesen auf.
Ihr seid Euch für keine Mühe keine Idee keinen Versuch zu schade.
Es ist nie sicher, dass es funktioniert aber Ihr Versucht es. So habt Ihr oft unmögliches möglich gemacht.
Last Euch nicht von dem Gedanken tragen in Deutschland hätte ……
Eingeschläfert wird auch dort…
Aber wie wäre Dave es OHNE Euch ergangen das wiederum will ich mir gar nicht vorstellen.
Ich werde nun Ingeborgs Zitieren Fühlt Euch Umarmt.
Viele Liebe Grüße Gundula
Uta
ich kann mich Petra nur anschließen
Danken das ihr ihm seine Zeit so schön wie möglich gemacht habt!!! Danke für eure Arbeit und Herzblut was ihr den Tieren Tag für Tag schenkt! Danke, danke, danke!!!
Das Leben kann manchmal sooo ungerecht sein.