Tierheim News 09.12.2021

Die Amputationsnaht brach auf, Gewebe starb ab, die Wundversorgung war eine Herausforderung und doch gelang es, die Wunde reinigte sich, frisches Granulationsgewebe sprieß und endlich waren wir auf Kurs. Wir hatten so gekämpft, denn seine Lebenslust war einfach einnehmend und ließ gar nichts anderes zu. Es kam der Tag, an dem der Kragen endlich runter konnte. Und dann kam der Tag, an dem er auf der Ausreiseliste landete, denn er wäre mit dem nächsten Transport nach Deutschland auf eine Pflegestelle gefahren.

Es gab ein zwei Momente, wo ich stutzte, wo Dave sich merkwürdig empfindlich zeigte. Kurz darauf, das war letzten Samstag, sah ich ein sehr kleines Loch. Sofort informierte ich unseren Tierarzt und am Montag wollten wir diesen Wundkanal unter Narkose näher begutachten. Ich rief Dave wie gewohnt und er kam wie gewohnt angesaust. Bei all diesen Behandlungen und Verbandswechseln hatte er immer noch Vertrauen, kam immer noch freiwillig in die Praxis gerannt.

Dave lebte die Zeit bei uns in der Hausgruppe, wo sich auch die Praxis befindet. Er wollte immer so gerne spielen, so richtig wild und ausgelassen. Leider hatten die meisten aber ihre Schwierigkeiten weil er ein Konstrukt aus zwei verschiedenen Kragentypen tragen musste. Ich dachte, nun nachdem der Kragen runter war konnte er sich endlich auspowern und wäre deshalb auch etwas ruhiger geworden. Ich dachte, es gibt ein Happy End.