Tierheim-News 11.04.2020

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Und dann kam es doch ganz anders… Forkosch ist gestorben.

Es gibt einige Hunde, die mit ihrer Ankunftsgeschichte einen direkt berühren, Forkosch war für mich so einer. Er wurde im Alter von 11,5 Jahren zurückgelassen in seinem Zwinger, weil sein Mensch wegzog. Der Nachbar bat uns um Hilfe, zum einen um Forkosch aufzunehmen, zum anderen um Forkosch überhaupt aus dem Zwinger zu kriegen. Er musste dafür narkotisiert werden.

Forkosch war ein absolut lieber Kerl, etwas schräg und schrullig, weil er einfach nichts zu kennen schien. Er lebte einige Zeit im Hauszwinger mit Anschluss an die Hausgemeinschaft, das war leider nicht zu seinem Vorteil und nichts für sein Nervenkostüm.

Zu seinem Schutz zog Forkosch also in einen Zwinger, es bedurfte ein paar Versuche, die richtigen Partner zu finden, doch dann haben sich 2 so alte Kasper gefunden, Forkosch und Balthasar. Was ein Duo, was hab ich Spaß gehabt mit den beiden. Lola hatte die letzten 2 Wochen das Team ergänzt. Es lief gerade alles so schön für ihn.

Von Anfang an hatte Forkosch ein paar gesundheitliche Probleme, so neigte er z.B sehr zu Untergewicht. Er konnte das Futter schlecht verwerten, doch mit der Umstellung auf getreidefrei wurde das schlagartig besser. Das scheint hier bei Schäferhunden oft der Fall zu sein, bei Balthasar genau das Gleiche. Ein zunehmendes Problem war seine Spondylose, er schleifte mehr und mehr die Hinterbeine, verlor die Kontrolle und ganz ehrlich ahnte ich, dass wohl bald der Tag kommen würde, an dem seine Beine gar nicht mehr mitmachen würden.

Forkosch war eine riesengroße Schmusebacke, das war für ihn sehr wichtig. Er war aufgrund der speziellen Fütterung in Hausnähe untergebracht und da seine Mitbewohner nicht so viel Wert auf Körperkontakt legen blieb alles Schmusen für ihn 🙂

Forkosch hatte in dem guten halben Jahr bei uns gelernt seine Bedürfnisse nicht ungebremst herauszulassen, auch das war wieder so eine Besonderheit, so etwas Rührendes an ihm, wenn er versuchte seine große Freude einem nicht in den Leib zu rammen. Manchmal hat halt sein Timing nicht ganz gepasst oder der Bremsweg war schlicht zu lang. Wobei jede seiner Ungeschicklichkeiten nie je weh taten.

Vorgestern am späten Abend, ich ging eine Runde, weil es unruhig war im Tierheim, da sah ich wie Forkosch auf den Knien stand, nicht mehr in der Lage aufrecht zu stehen. Ich nahm ihn mit in die Praxis und gab ihm Schmerzmittel, ein weicher Platz, Wärme irgendwas sollte es nochmal besser machen. Am Morgen war klar, dass nicht seine Knochen das Problem waren, er hatte eine Magendrehung, leider war ihm nicht mehr zu helfen.

Lieber Forkosch, du bist ein echter Kumpel, du hast alles richtig gemacht. Jetzt brauchst du dir keine Sorgen mehr deswegen machen.

2 thoughts on “Tierheim-News 11.04.2020

  1. Oh nein, damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Zu fest waren meine Daumen gedrückt, dass du den Sprung direkt vom Tierheim in ein Fürimmer-Zuhause
    schaffen könntest.
    Traurig muss ich dir jetzt zurufen: komm gut über die Regenbogenbrücke
    und RUN FREE !
    Deine Geschichte hat mich von Anfang an zu Tränen gerührt. Mehr als 10 Jahre ohne Liebe in einen Zwinger gesperrt und dann einfach zurück gelassen, von einem Mann, der sich Mann Gottes nennt.
    Eine Tatsache, mit der wir nun leben müssen: wir haben es versucht, das Schicksal hat es leider anders gewollt.
    AY8S

  2. Es war vermutlich die beste Zeit die er auf dieser Welt hatte. Auf manchen Bildern sieht er so jung und glücklich aus. Danke das ihr für ihn da gewesen seid. Mach’s gut lieber Forkosch jetzt kannst du laufen wohin du willst.

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