Tierheim-News 12.08.2018

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Ich befinde mich eigentlich noch völlig auf einer Sachebene und sollte evtl damit noch warten euch zu erzählen, dass Papa Bär nicht mehr am Leben ist. Es ist schwer einen Hund einzuschläfern, der noch Herr seiner Sinne, aber nicht mehr Herr seines Körpers ist. Aber eigentlich war es dann doch recht klar, er hat uns deutlich zu verstehen gegeben, das er nicht mehr mag und dass das auch kein kurzzeitiges Tief ist. Wir haben ihn wahrgenommen, haben uns beratschlagt, die Fakten zusammengezählt und sind zu dem Schluss gekommen, dass eine Erholung, eine Besserung nicht mehr in Aussicht stand. Wir sind seinem Wunsch nachgekommen und haben ihn gehen lassen.

Es ist immer schwer zu beurteilen, zu entscheiden, wenn man den Hund vorher nicht gekannt hat. Papa Bär kam zu uns, weil uns ein angefahrener Hund gemeldet wurde. Bei Ankunft litt er furchtbare Schmerzen und war nicht in der Lage die Hinterbeine zu bewegen. Leider war unser Tierarzt im Urlaub, wir meldeten Röntgen an, versorgten ihn mit Schmerzmittel und Zusätzen, pflegten ihn, bewegten ihn so gut es ging. Nun, hier dauert ja alles etwas länger, aber nach über einer Woche des Wartens hatten wir genug und suchten nach Alternativen. Ein Orthopäde, eine Stunde entfernt wurde uns empfohlen und Mesi fuhr mit ihm hin. Festgestellt wurde eine frische Beckenfraktur und eine alte Hüftluxation. Um ihn je wieder auf die Beine zu bekommen musste der Hüftkopf entfernt werden. Wir entschieden uns für die OP.

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Die OP an sich verlief gut, der Transport am Folgetag zurück ins Tierheim hatte ihn sehr gestresst. Die Heilung war nun abhängig von Bärs Mitarbeit und die hat er komplett verweigert. An der Wundheilung gab es nichts zu bemängeln, aber aufstehen oder gar gehen wurde von ihm nur unter Zwang absolviert. Er hatte den Dreh raus, wie er sich fallen lassen musste, damit man keine Chance hatte ihn auf den Pfoten zu behalten. Auch beim selbständigen Fortbewegen im Zwinger machte er nie Anstalten es auch nur zu versuchen auf die Pfoten zu kommen. Ich habe mich oft gefragt wie gut er eigentlich vor dem Unfall laufen konnte.

Eine ganze Zeit machte er trotz seiner Lage einen zufriedenen Eindruck. In der letzten Woche hatte ihn aber alles sehr angestrengt, die lauten Proteste gegen das Aufstehen blieben aus, der Appetit ließ langsam nach. Die letzten Tage wirkte er traurig, lustlos und geschwächt. Wir haben die Leber- und Nierenwerte testen lassen, die Leberwerte waren deutlich erhöht.

Ich tröste mich mit der Vorstellung, dass Bär es noch ein bisschen genießen wollte. Den Komfort sich um nix kümmern zu müssen, dass es ohne Aufwand Futter gab, Massagen und Aufmerksamkeiten, Decken, trockene Plätze, Sälbchen hier, Cremchen da. Aber dann war es halt genug, er war müde und wollte gehen.

Gute Reise Papa Bär, wir sind sehr traurig und werden dich vermissen.

Meli

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7 thoughts on “Tierheim-News 12.08.2018

  1. Mach’s gut lieber Papa Bär, ich wünschte du wärst noch länger bei uns geblieben. Du wirst uns fehlen.
    Mögest du am anderen Ende der Regenbogenbrücke viel Spaß und Freude haben.

    Gute Reise!
    Daniele

  2. Kommt gut drüben an, lieber Papa Bär. Du durftest noch erfahren, was Liebe ist, wohl zum ersten Mal in deinem Leben – und nun hast du nie mehr Schmerzen. Euch wie immer ein grosses Dankeschön für die liebevolle Pflege und viel Kraft.

  3. lieber Papa Bär, ich bin sehr traurig 🙁 Trotz der grossen Fürsorge und Liebe wolltest du nun gehen,….dann ist es auch gut so. Komm gut drüben an, du Hübscher. Bald kannst du wieder fröhlich über die Wiesen springen und Spass haben!!!!

  4. Oh……mein Kommentar vom 14. Aug. hat sich in Luft aufgelöst.
    Daher hier nochmals aus der Erinnerung heraus:

    „Mir steckt noch mein Rusty in den Knochen und jetzt auch du lieber Papa Bär. Als der kleine Kaa gehen musste hatte ich so sehr gehofft, dass du es schaffen mögest.
    Wenn ich mir jetzt oben die schönen Bilder von dir ansehe – insbesondere das letzte – kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
    Es ist schön, dass du die kleinen Aufmerksamkeiten noch genießen konntest und wolltest, aber es ist auch in Ordnung, dass du angezeigt hast, dass du gehen willst.
    Vermissen werden wir dich auf jeden Fall, denn du hast Pfoten-abdrücke in unseren Herzen hinterlassen.
    Rest in Peace du Lieber ! „

  5. Komm gut rüber, Papa Bär 🙁

    Und danke an euch das ihr ihn habt gehen lassen -das war sicher nicht leicht.

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