Manche Wesen berühren einen noch mehr, halten einem den Atem an, Wesen wie Lesedi.
Sie saß im Schneetreiben am Straßenrand, sehr wahrscheinlich dort zum Sterben zurückgelassen. Alarmiert sind Paula und Mesi losgefahren um sie einzusammeln, sie brachten sie direkt u unserem Tierarzt Arpi, bevor sie zu uns kam. Lesedis Körper war vollständig ausgekühlt, wir packten sie zwischen Decken und Wärmflaschen, schnitten das verklumpte, vereiste Fell ab, wo es ging.
Lesedi muckte und rührte sich nicht bis zum nächsten Tag. Am nächsten morgen stellten wir sie auf die Beine, ganz ehrlich, ich dachte, sie kippt einfach um. Doch tatsächlich konnte sie sich halten und sogar wenige Schritte gehen.
Lesedi war vollkommen abgemagert. Sie hatte 6,4 Kilo, 10 wären wohl annähernd normal gewesen. Ihre Zähne waren komplett inklusive Fangzähne auf eine Höhe abgeschliffen. Uns ist nichts, kein Szenario eingefallen, welches das erklären würde. Arpi meinte, es sähe aus als ob jemand hat ne Flex in die Hand genommen hätte…
Am ersten Tag hatte Lesedi noch Flüssignahrung zu sich genommen, dann war es vorbei mit Appetit. Gestern Abend nochmal ein Würstchen, das heute Abend von ihr wieder erbrochen wurde. Was genau alles zu ihrem erbärmlichen Zustand geführt hat können wir nicht sagen, doch sicher spielten auch die Mamma Tumore eine Rolle. Trotz Medikamente und Infusionen ging es ihr schlecht.
Es fällt bei einem solchen Schicksal sehr schwer loszulassen. Man möchte unbedingt alles tun um alles Schreckliche wieder gut zu machen. Dazu war Lesedi einfach bezaubernd, rührend, herzig mit ihren putzigen Ohren, ich bin regelmäßig weggeschmolzen, wenn sie ihr Gesichtchen mir ans Bein drückte und tapfer mit mir auf und ab stapfte um den Kreislauf und die Verdauung etwas anzukurbeln.
Leider gab es nichts mehr zu kurbeln, ihr Magen-Darmtrakt machte nicht mehr mit, ihre Leber versagte, sie fühlte sich sichtlich nicht wohl und so ließen wir diesen kleinen Engel weiterziehen.
Wir hätten dich gerne noch länger bei uns gehabt, so konnten wir wenigstens für einen Abschied in Geborgenheit sorgen. Wir sind traurig, dass mehr nicht mehr drin war.
Für einen Moment hielt der Himmel den Atem an und ein neuer Stern erstrahlte.
Drerup
Großes Glück für das arme Geschöpf dass sie in der Wärme bei euch und mit lieben Worten die sie bestimmt nie kannte sterben durfte. Ein Trost..was wäre aus ihr geworden hättet ihr sie nicht gefunden.
Petra Martin
Danke, dass sie wenigstens die letzten Stunden noch Liebe und Geborgenheit spüren durfte. Es ist so traurig 😠Was ist nur mit den Menschen los? Es ist unerträglich und wird immer schlimmer!😔