Irgendwie sind wir zu einer Art Hospital mutiert, sobald ein verletzter Hund im Umkreis von 100 Kilometer gefunden wird, klingelt bei uns das Telefon. Das ging inzwischen so weit, dass wir ein paar Regeln dazu aufstellen mussten, da uns sonst das Ganze über den Kopf zu wachsen drohte. Es bestehen Pläne im Hausbereich umzubauen, damit die Praxis und der Eingangsbereich entlastet wird. Leider ist es so, dass ehemals verletzte Hunde inzwischen schwerer zu vermitteln sind bzw. es wenig Pflegestellen gibt, die einen „orthopädischen Fall“ aufnehmen können.
An dieser Stelle möchte ich auf Lakritz aufmerksam machen. Er wurde in der Nähe von Sfantu Gheorghe auf dem Feld liegend gefunden. Beim Röntgen stellte sich ein Fraktur am Oberschenkel heraus, die durch Ruhigstellung von selber ausheilen kann. Es ist ein Stückchen am oberen Ende abgebrochen. Aber er hat auch ein Problem mit dem Vorderbein, da ist die Ursache noch unklar, doch diese Fehlstellung bereitet ihm Probleme. Dies muss in Deutschland operiert werden, diese Operation kann unser Tierheimtierarzt nicht durchführen. Der junge Lakritz war am Anfang sehr wehrhaft, vermutlich schmerzbedingt, es weiß ja auch keiner wie lange der Ärmste da schon lag. Inzwischen ist das Eis gebrochen, auch mit ihm weniger bekannten Menschen. Er zeigt sich verspielt und verschmust. Wir gehen davon aus, dass er, wenn er sich wieder neu orientieren muss, etwas Startschwierigkeiten haben wird und ein paar Tage in dieses Verhalten zurückfallen kann . Deshalb braucht Lakritz eine Pflegestelle, die nicht nur mit ihm durch die schwierige Zeit der medizinischen Versorgung geht, sondern ihm auch die Zeit gibt mit all den Geschehnissen zurechtzukommen. Es wird auch 2 – 3 Monate dauern, bis Lakritz dann vermittelt werden kann, das sollte eine Pflegestelle einberechnen. Lakritz ist aktuell ca. 10 Monate alt und 55cm groß.
Wir haben im Jahr zwischen 500 und 600 Operationen im Tierheim, natürlich die allermeisten Kastrationen, aber unser Tierarzt versorgt auch Knochenbrüche, Tumorentfernungen, einfache Augenoperationen und mehr. Wir haben deshalb einen wirklich großen Bedarf an Krägen. Leider gibt es kaum mehr die wirklich guten stabilen Plastikkrägen zu kaufen, es gibt Hunde, die brauchen eben diese, alles andere kriegen sie kaputt oder gefaltet oder abgestreift oderoderoder sie sind wirklich flexibel, kräftig und einfallsreich, wenn es darum geht an einer Wunde zu lecken, egal wo. Leider sind auch die meisten Standardkrägen zu kurz, aber wir sind inzwischen wahre Meister darin Krägen zu kombinieren, sodass wir in der Regel eine Lösung finden. Deshalb ist uns jeder Kragen willkommen, falls jemand für große Hunde diese stabilen Krägen mit Schlaufen für ein Halsband ab einer Seitenlänge von 25cm und größer findet immer her damit 🙂 Ebenso können wir alle Arten von Stützbandagen für Gelenke oder andere orthopädische Hilfsmittel gebrauchen, falls jemand etwas übrig hat. Wir brauchen aber KEINE Schuhe oder Tragehilfen, davon haben wir reichlich, danke!
Das ist ein stabiler Plastikkragen, hier stimmt auch der Halsumfang im Verhältnis zur Seitenlänge. 40cm brauchen wir nie, zwischen 25 und 35cm brauchen wir viel.
Rodney nach Kastration
Levente nach einer Verletzung am Vorderbein