heute stelle ich mal wieder unsere neuzugänge vor – vorher jammere ich aber noch ein wenig über unsere arbeiterstituation…es ist wirklich zum verzweifeln; wer hier neu anfängt, hat eine so lockere arbeitsmoral, daß es selbstverständlich ist, einfach mal nicht zu kommen, weil man einen gut bezahlten tagesjob auf dem feld bekommen hat, daß man vor arbeitsbeginn noch eine halbe stunde kaffee trinkt + vor feierabend auch nochmal, daß saubermachen bedeutet, ausschließlich die kacke wegzumachen + sollte der rest des zwingers in trümmern liegen, dieses gar nicht bemerkt – wenn sonnensegel runterhängen, hütten umgestürzt sind, deckel auf dem boden liegen, regennasse decken rumliegen, hütten zugekackt sind, bretter von der wand fallen – der arbeits- + futterzubereitungsbereich in zone 1 gleicht einer müllhalde, alles wird hinter sich stehen gelassen – spricht man das an, gibt es verständnislos mienen, man räumt vielleicht ein wenig auf + dann wars das wieder – verhängt man sanktionen, wird gekündigt – überhaupt leute zu finden, die hier arbeiten, ist schon ein glücksfall, leute zu finden, denen all sowas nicht egal ist, ist uns bislang noch nicht gelungen – im gegenteil müssen wir froh + dankbar sein, daß hier überhaupt jemand arbeitet – eine bittere tatsache, die mich zeitweise ganz stark wütend macht – ich hasse unachtsamkeit + ignoranz so sehr…bislang hat es noch niemand geschafft, diese arbeitsmoral zu ändern – verschiedene ansätze hatten wir schon; wir haben verschiedene vorarbeitermodelle ausprobiert, die allesamt ins nichts geführt haben – provisionen angeboten für sauberere + eigenverantwortliche arbeit – hat auch nicht gefruchtet –
so leben wir also im dreck +müll + wie es aussieht, werden meli + ich demnächst auch Ãn der hundeversorgung mitarbeiten müssen, da es aktuell an zwei leuten fehlt + die bestehende crew das tierheim nicht vernünftig versorgt bekommt –
so, ist doch ein bißchen mehr geworden, aber jetzt reichts auch erstmal…
hier also unsere neuen hunde seit dem letzten eintrag:
die zimbi – ist eine ganz tolle hündin, sie ist mindestens 10 jahre alt + hat ihr ganzes leben an einer tankstelle gelebt – da hat ihr letztens jemand aus versehen auf die beine getreten + sie hat nach ihm geschnappt – umgehend mußte sie weg…
ein angestelltes ehepaar hat zimbi sofort zu sich nach hause genommen, weil sie schlimmeres vermeiden wollten, allerdings konnten sie zimbi nicht behalten, weil sie selbst schon zwei hunde haben – sie haben zimbi dann nach einer woche tieftraurig zu uns gebracht –
wenn man sich zimbis rechten beine mal genauer anschaut, sieht man, daß die mal gebrochen gewesen sein müssen + schief zusammen gewachsen sind – sie humpelt auch richtig, also kein wunder, daß sie beim drauflatschen geschnappt hat…
zimbi versteht die welt nicht mehr, hält sich aber erstaunlich gut – sie ist verschmust + ganz rührend dezent dabei –
der mokusch – ist um die drei jahre alt + wurde abgegeben, weil man umzieht + nur einen der zwei hunde mitnehmen kann – mokusch hat man nicht gewählt, vermutlich ist das auch gut für ihn, er hat bislang an der kette gelebt –
mokusch ist ein freundlicher hund, der menschen gegenüber zu unterwürfigkeit neigt – er lebt nun mit irving + rubina zusammen, scheint andere hunde nicht gewohnt zu sein + brauchte zwei tage, sich mit diesen neuen lebensumständen anzufreunden, ich gehe davon aus, daß er demnächst mit den anderen auch mitspielen wird!
der banderas – ist um die zwei jahre jung + ein richtiges energiebündel – sein bisheriger mensch ist verstorben + die familie kann sich nicht um banderas kümmern – auch banderas hat bislang an der kette gelebt – er hat nun ohne kette auf jeden fall so einiges an bewegung nachzuholen –
die rubina – ist eine junge hündin, die in einem nachbarsdorf an einem baum angebunden lebte, eine befreundete tierschützerin ´kaufte´ sie für zwei flaschen wein frei + konnte sie aber nicht für immer behalten, so sprangen wir ein –
rubina ist eine unbeschwerte, sehr freundliche natur + fliegt einem vor begeisterung praktisch in die arme, wenn man sie besucht 🙂
dann kommen wir jetzt in die welpenabteilung –
diese 8 kleinen wurden in einem weizenfeld ausgesetzt, da waren sie um die 4 wochen jung, sie waren jetzt zwei wochen auf einer pflegestelle, haben ihre erste parvoimpfung intus + sind nun eine woche später zu uns ins tierheim gezogen –
hier sind füli, das flaschenkind von mesi + vier weitere welpenzugänge
füli tut sich noch sehr schwer, nun aus dem appartment in einen welpenzwinger gezogen zu sein – das wird aber, sie ist ja noch so jung + weiß nur noch nicht, was ihr an spielgefährten gefehlt hat!
füli ist die einzige überlebende einer ehemals 6köpfigen familie – die mutter ist überfahren worden, 3 von ihren 5 neugeborenen starben auf der ersten pflegestelle, als meshi dann die beiden verbliebenen übernahm, starb bald auch fülis letzte schwester + nur sie schaffte es letztendlich –
als füli gestern hier einzog, war meshis ganze familie total traurig – natürlich hatten sich alle sehr an füli gewöhnt + sie sehr lieb gehabt – aber behalten ist auch keine option, sie sind ja so oft schon pflegestelle gewesen + haben sovielen pupsies schon durch das gröbste hinweg geholfen – an dieser stelle mal ein riesendankeschön an mama + oma + natürlich meshi für viele schlaflose nächte!
hier haben wir zwei würfe, einmal 4 geschwister, die nun zwei wochen in unserem welpenaufnahmezwinger verbracht haben + einmal drei geschwister, die nun von ihrer pflegestelle hierher gezogen sind – allesamt sehr lustig + agil unterwegs –
hier haben wir noch ein kleines wesen, das mit einem ganz üblen beinbruch aufgefunden wurde – arpi hat sein bestes gegeben + operiert, nun ist ein externer minifixateur verschraubt – so klein habe ich das noch nie gesehen –
die pflegestelle ist eingeführt in die pflege dieses metallteils – wir hoffen sehr, daß das bein erhalten werden kann!
so, das wars bis zu diesem zeitpunkt – es sitzen noch so einige welpen auf pflegestellen, die ich erst bei einzug ins tierheim vorstelle – in der stadt gibt es ebenso einige hunde, die wir da ´aufräumen´ sollen + demnächst wohl auch wirklich müssen – im tierheimumkreis tummeln sich auch ein paar neue hunde – wird also demnächst sicher wieder eine vorstellungsrunde fällig sein, obwohl wir jetzt schon wieder nur noch zwei frei zwinger zur verfügung haben
Ulrike
Ich weiß, es hilft Euch in dieser Situation nicht wirklich: Bei einem Gespräch mit der befreundeten Leiterin unseres Tierheims vorort erzählte sie mir auch von Ihren „kompetenten “ Helfern. Meistens Hartz IV Leute, die oft keinen Bock haben und oft nicht in der Lage sind, einfachste Arbeiten selbständig und auch empathisch gegenüber den Tierheimtieren zu verrichten. Hoffentlich wird das mal besser!
Ihr macht so eine tolle Arbeit!!!!