tierheimnews 04.11.2020

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schon fast zwei wochen gab es keine news mehr – nicht, daß es nichts zu berichten gäbe, zu viel ist es eigentlich sogar, so daß ich weder muße hatte irgendwas zu dokumentieren noch bildlich festzuhalten –

also berichte ich nun einfach in worten über die letzten zwei wochen –

mit einer woche dazwischen sind zwei transporte abgefahren – insgesamt waren es 46 hunde, glaube ich – viele welpen, für die es so wichtig ist, hier in noch passendem alter rauszukommen, damit sie was mitbekommen vom leben + hier nicht zu sonderlingen oder völlig übermütigen teenagern werden, die ja dann erheblich weniger vermittlungschancen haben – einige erwachsene waren natürlich auch dabei, die meisten in normaler durchgangszeit, die sich durch das antiparasitäre programm, der grundimmunisierung +  kastration ergibt, in der regel sind das 6 – 8 wochen – highlight war sicher spencer, der nach 6 jahren tierheim nun doch noch den absprung geschafft hat!

mit dem zweiten transport am letzten freitag sind nun auch tina, sam + sallo abgereist :/ nach guten drei monaten mußten sie jetzt doch mal wieder zurück + sie fehlen uns sehr! nicht nur tinas wertvolle mitarbeit in allen tierheimbelangen, auch ihre gesellschaft, die oft ansporn + bekräftigung war – es war eine coole zusammenarbeit mit tina; wir hatten alle unsere bereiche, speziellen fälle, immer auch schnittpunkte – wir haben uns gut austauschen + oftmals auch reflektieren können – unbedingt erwähnenswert ist für mich auch die tatsache, daß einige sehr spezielle ausreisetickets auf tinas kappe gehen; sie hat den hunden hier nicht nur auf die sprünge geholfen, sondern ebenfalls plätze in deutschland für sie aufgetan – soviel zum thema, du hast in den drei monaten eigentlich so wenig erreicht hier, liebe tina! 😉

krass ist, wieviele hunde hier aktuell jeden monat reinkommen – meli führt ja die ganzen listen + hat einen überblick; im letzten monat waren es 73 hunde, davon total viele welpen – die herdis sind in letzter zeit auch oft dabei, immer wieder gibt es zurückgelassene in den wäldern oder ausgesetzte, die durch die dörfer streifen, um nahrung zu finden – das ist für uns ein sehr schwieriges thema, da herdenschutzhunde in deutschland einfach meistens nicht richtig aufgehoben sind, die meisten von ihnen wollen einen job machen + wer sich mit solchen hunden nicht auskennt, steht alsbald vor einem ernsten problem – somit versuchen wir immer mehr, diese hunde hier im land passend zu vermitteln – das allerdings ist halt auch aufwändig mit fahrten zu einer vorkontrolle + der frage, ob man all das, was einem dann erzählt/versprochen wird, auch wirklich glauben kann – schwierig!

die freilebenden hunde rund ums tierheim habe ich nun mittlerweile wieder gut im blick – es gibt zwei hündinnen, die noch nicht kastriert sind – eine haben wir vor ein paar tagen endlich fangen + kastrieren können – die zweite hündin ist seit einigen tagen nicht mehr zu sehen – von ihr sind die welpen, die vor zwei wochen bei uns gelandet sind; sie waren schon so selbstständig unterwegs, daß es für sie höchstgefährlich wurde hier an der straße -wir haben sie eingefangen + extra nicht auf eine pflegestelle gebracht, sondern in dem ehemaligen caravanbereich einquatiert – der ist außerhalb des tierheims im eingangsbereich + ganz in der nähe der futterstelle – wir haben eine falle vor den eingang aufgestellt + eine duftspur ihrer kids gelegt – außerdem waren die sowieso nicht zu überhören…sie haben nicht geweint, sondern total laut gezockt – das ist echt eine unglaubliche truppe – naja, die hündin ist halt nicht in die falle gegangen, wie seit zwei jahren nicht…ich hoffe sehr, daß sie hier wieder auftaucht!

bei den rüden gibt es einen neuzugang, der uns leider durch die lappen gegangen ist, ein weiterer altbekannter rüde aber ist nun ebenfalls kastriert + verweilt noch bei uns, weil er sich als sehr menschenzugewandt + fast anhänglich entpuppt hat – wir wollen nun schauen, ob er eventuell seinen ruhestand bei uns einleiten möchte –

unsere wintervorbereitungen laufen wie jedes jahr um diese zeit auf hochtouren – stroh ist da + auch schon einmal komplett im tierheim verteilt, es war vor zwei wochen schon einmal richtig kalt hier mit fetten minusgraden nachts, vor allem morgens, dann wurde es nochmal lauer, jetzt gehts wieder auf den nullpunkt zu – holz ist geliefert worden + wie jedes jahr mußten wir den arbeitern wieder alles von neuem erklären…ja, das holz muß natürlich nochmal sicher gestapelt + abgedeckt werden, ja, das holz muß jetzt gesägt + dann gehackt werden, ja, auch das gehackte holz muß abgedeckt werden – wir haben seit einiger zeit die beheizung des hauses in arbeiterhand übergeben, da wir im winter fast vollzeit damit beschäftigt waren, all die öfen hier auf dem gelände in gang zu halten – auch diese übergabe beinhaltet alljährliches neubesprechen – ja, das holzregal im container muß immer voll sein, nein, der ofen soll nicht mit plastikfolie angefeuert werden, nein, nasses holz soll nicht in den ofen (warum gibt es überhaupt nasses holz, das soll doch alles abgedeckt sein…?) – ja, jemand muß die aschelade leeren + den ofen zwischenzeitlich auch mal putzen – nein, die asche wird nicht in plastikkübeln entleert…wie überleben diese menschen den winter auf ihren höfen, auf denen sie doch auch mit öfen heizen???

klar wie klöpschen war ja, daß covid im herbstwinter wieder aufblüht – hier in voller pracht – das land ist völlig überfordert mit all den neuinfektionen, regeln gibt es ohne ende, einhalten tut sie fast keiner – selbstquarantäne ist mittlerweile freiwillig, alle machen eigentlich, wie sie meinen oder sich vielleicht auch wirtschaftlich leisten können – bei uns im tierheim sollen masken nun in den praxisräumen getragen werden – der typ vom mobilen röntgen hatte aber zb letztens keine auf + hat dann noch völlig unbeeindruckt fett genießt – arpi steht aktuell unter coronaverdacht + kann nicht mehr zu uns ins tierheim kommen – er führt seine praxis weiter, allerdings kontaktlos – so fahren wir die hunde zu ihm, stellen sie in boxen auf den hof + er ruft an, wenn sie wieder abgeholt werden können – ein riesiger aufwand für uns + mehr stress für die hunde –

mandra macht uns aktuell sorgen; sie leidet seit drei tagen an gleichgewichtsstörungen + kann kaum gradaus gehen – heute ist es ein klein wenig besser – vestibularsyndrom vermutlich, das kann ja länger dauern – dazu noch die geschichte ihrer entfernten schilddrüse (tumor) – daumen drücken ist auf jeden fall sehr erwünscht!

nächstesmal dann wieder mit bildmaterial, versprochen!

One thought on “tierheimnews 04.11.2020

  1. Wouw, was Ihr dort leistet macht mich immer wieder sprachlos, jetzt noch mehr unter diesen noch erschwerteren Bedingungen. Natürlich macht man sich Gedanken, wie das wohl so abläuft, aber die Berichte rücken immer alles in ein anderes Bild! Hochachtung für diesen unermüdlichen Einsatz und DANKE, dass Ihr nicht aufgebt!
    Liebe Grüße von Angelika und Zsofi

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