nun war es soweit, lanja konnte einfach nicht mehr; ihr körperlicher wie auch geistiger zustand waren so besorgniserregend, daß wir sie am samstag einschläfern ließen –
leiderleiderleider war es ihr nicht vergönnt, von selbst zu sterben – das hätte ich ihr so sehr gewünscht…
im april 2008 kam lanja in dieses tierheim, damals knapp 4 jahre jung…über 10 jahre lebte sie also hier…
über ihre herkunft ist nichts bekannt, sie war schon da, als brunopet zum erstenmal hier war – eine junge hündin, die mit menschen überhaupt keinen vertrag hatte –
lanja hat hier noch sehr harte zeiten erlebt, in denen die zwinger klein, baufällig + finster waren + auch der umgang mit den hunden noch ein ganz anderer war –
als ich 2012 hierher kam, lebte lanja schon im großen freilauf – zusammen mit damals um die 12 hunden –
lanja war lange zeit eine sehr starke persönlichkeit, die von den anderen hunden respekt forderte + auch bekam – mit uns menschen blieb sie lange auf distanz, einzig für essbares unterschritt sie ihre skepsisdistanz, war jedoch immer in der nähe, wenn man irgendwas im freilauf zu tun hatte – wissen, was man so macht, wollte sie schon 🙂
als siras noch hier lebte, weiß ich nicht, wie oft am tag ich lanjas namen gebrüllt habe…sie war auch im siras-ärgern treibende kraft + hat immer die ganze truppe mobilisieren können, die jagd zu beginnen – allemann können sie froh sein, daß siras so ein gelassener kerl war + nicht mal nach allen seiten ausgetreten hat – oft hab ich wirklich die luft angehalten + gedacht, an seiner stelle würde mir jetzt der kragen platzen…
unvergessen bleiben mir diese momente, in denen lanja sich um ruan ´kümmerte´ – in gewisser weise war es jetzt mit lanja ähnlich; sie alterte lange sehr langsam + dann echt rapide…je älter sie wurde, desto zutraulicher wurde sie auch uns menschen gegenüber – streicheln fand sie seit geraumer zeit eigentlich richtig gut!
taub + sehr schlecht sehend war lanja schon seit geraumer zeit – so bekam sie auch nicht immer mit, wenn es futter gab + wenn doch, war das mit der autorität + der ersten reihe am napf auch nicht mehr so wir früher –
so fing meli im letzten winter an, lanja zusammen mit minna extra zu füttern, was ich im sommer übernommen habe –
das war ein echt schönes ritual jeden tag mit den beiden mädels, die schon am zaun lauerten, wann ich endlich mit dem essen ums eck komme 🙂
wenn sie mich dann entdeckten, flitzte lanja los wie ein pfeil, rannte liegeschalen um oder stolperte über holz – alles egal, hauptsache man kommt in napf-nähe 🙂
an einem tag ist mal vor lauterlauter + mit ihren blindfischaugen an mir + dem napf vorbeigerannt… 🙂
so lustig das lange war, baute lanja dann in den letzten wochen nochmal richtig ab; sie war insgesamt kraftlos + wirkte oft desorientiert, so daß ich mir echt sorgen gemacht habe, ob sie nachts den weg in eine warme bude findet…nicht zuletzt wegen ihr habe ich den wetterschutzbereich mit einer großen pavillonplane abgedichtet – im zweifelsfall war sie nämlich dort zu finden –
da lanja ihr leben recht autonom gelebt hat, war es keine option, sie schon vor geraumer zeit zu uns ans haus zu holen – zum einen war sie einfach nicht so menschenbezogen, als daß sie hier in ihrem alter noch glücklich geworden wäre, zum anderen hätte sie immer in den am haus angrenzenden freilauf, ihr zuhause geschaut –
ich denke, lanja hat hier ein leben geführt, das man für hiesige verhältnisse als gut bezeichnen kann + 14,5 jahre sind auch kein schlechtes alter –
alles in allem konnte ich meinen frieden damit schließen + ihr von herzen eine gute reise wünschen!
Petra
…es ist schön zu sehen, mit wieviel Herzblut Ihr bei der Sache seid!
Ich kann mir vorstellen ,wie schwer es war, sie gehen zu lassen…
Christine
Ich finde es so schön und tröstlich, dass ihr für diese armen Seelen da seid. Ihr seid ihre Stimme, ihr gebt ihnen Namen. Dank Euch sind sie unvergessen.
Vielen Dank dafür.
“ solange auch nur einer sich erinnert, wirst Du unvergessen sein“?
Astrid
Nun doch so schnell. Als ich meinen Kommentar am Sonntag schrieb, war Lanja bereits gegangen. Ich weiss, dass Ihr Euch diese Entscheidungen nicht leicht macht. Ich bin sehr gerührt über diesen wunderschönen Nachruf für einen Hund, der fast sein ganzes, langes Leben im Tierheim verbrachte. Die ganz üblen Zeiten überlebte und in den guten BP-Jahren sicher ein gutes Leben hatte. Lanja, du warst eine ganz besondere Patenhündin. Erst mit der gebührenden Altersmilde liess sie sich ein auf menschliche Zuwendung und ansonsten hatte sie lange Zeit eine gehobene Stellung inne, die ihre Hundekumpel respektierten. Ich hoffe, Du kannst nun wieder sehen, hören und frei von allen Gebrechen über die immergrünen Wiesen fegen.
Doro Weingarten
Wie schön geschrieben, ich kann mir vorstellen dass das Leben für sie bei euch ganz ok war. Gut gemacht und danke !!