Gestern ist der kleine Petulo gestorben. Er war mit seinen Geschwistern und seiner Mutter auf einer Pflegestelle, als dort auffiel, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Er wurde zum Tierarzt gebracht, dort hat man festgestellt, dass er eine volle Blase hat und sie nicht entleeren konnte. Er bekam einen Katheter gelegt. Leider konnte er weiterhin nicht selbst pinkeln, die Blase musste manuell entleert werden. Wenn es gar nicht ging wurde nochmal ein Katheter gelegt.
Sabine hat Tage und Nächte mit ihm verbracht, versucht ihm zu helfen sich zu entleeren oder auch einfach nur zur Ruhe zu kommen. Auch Kot konnte er nicht absetzen. Nach reichlich Antibiose und entkrampfenden und schmerzlindernden Mitteln wurde ein diagnostische Bauchschnitt durchgeführt. Dies führte nicht zur erhofften Lösung seines Problems, der Schließmuskel war gelähmt, die Blase und Umgebung massiv entzündet. Wir entschieden uns den tapferen kleinen, aber inzwischen völlig erschöpften Petulo zu erlösen.
Bei Ulyana will sich so gar nichts tun. Sie hat inzwischen seit 4 Wochen einen Fixateur im Bein, doch sie nutzt das Bein inzwischen überhaupt nicht mehr, auch nicht zum kurzen Abstützen. Ein Kontrollröntgen wird spätestens in 2 Wochen erfolgen.
An dieser Stelle möchte ich nochmal auf LAKRITZ aufmerksam machen, er braucht eine Pflegestelle, damit sein Vorderbein in Deutschland operiert werden kann. Diese OP kann unser Tierheim Tierarzt nicht durchführen.
Orias
Wir haben vor 4 Tagen einen jungen Rüden namens Orias mit einem „alten Bruch“ bekommen, vermutlich muss man das auch Röntgen. Diese Röntgentage sind zum Teil auch sehr kostenintensiv.
Snorri – 2 Tage später kam dann Snorri mit teilamputierter Pfote hinten, der am Vorderbein ein Problem zu haben scheint. Das wird ggf auch geröntgt.
Leider hat der alte Tapat sich bei Hunden in einem Zwinger niedergelassen, die gerade Freilauf hatten. Die Türe stand auf, er ging rein und der zuständige Arbeiter hat es nicht bemerkt. Nachdem er die Hunde zurück in den Zwinger brachte und die Türe schloss verließ er Zone 4.
Tapat war ab dem Moment ein „Eindringling“ und wurde massiv attackiert. Er hat ernsthafte Verletzungen und Blutverlust erlitten. Die ersten 2 Tage konnte er nicht selbständig aufstehen oder laufen, inzwischen braucht er nur noch geringe Unterstützungen beim Laufen, auf die Pfoten muss man ihm noch helfen. Er ist noch sehr schwach und frisst nicht gut. Außerdem ist er momentan inkontinent.
Tapat war schon vor dem Unglück ein tütteliger, verlangsamter alter Herr mit mäßigem Appetit. Wir hoffen ihn wieder richtig ins Leben zurückholen zu können.
Nanitos wurde mit einer Schlinge im Oberarm zu uns gebracht, die tief ins Gewebe schnitt. Die Wunde war entsprechend entzündet und Nerven und Lymphgefäße sind beschädigt. Nanitos war zu Beginn wenig kooperativ und schnappte, wenn er befürchtete, wir wollen irgendwas von ihm. Aber das ist inzwischen Geschichte. Brav lässt er die Verbandswechsel zu und zeigt sich mit vertrauten Menschen sehr lustig und verschmust. Menschen, die er nicht kennt findet er allerdings immer noch doof. Wie weit die Verletzung auch zukünftig seine Mobilität einschränkt können wir noch nicht abschätzen.
Schon lang habe ich mit solchen Schutzanzügen geliebäugelt, nun hat Arpi, unser Tierarzt gestern welche auf einer Messe gesehen und gekauft. Wir haben sie nun in M, L und XL, man kann die Teile auch kombinieren. Amalia braucht zum Beispiel laut Messung vorne L und hinten M. Am Montag bringt er sie mit, dann werden wir es ausprobieren. Ich mach Bilder 🙂
Über eine Spende hierfür würden wir uns sehr freuen.
Amalia schlägt sich wirklich tapfer, die Wunden sind nun auf der Heilungsgeraden sozusagen. Sie sind noch groß, aber sauber und frisches Gewebe bildet sich bereits. Die Verbände müssen nicht mehr 2 mal täglich verbunden werden, außer sie rutschen mal wieder auf und davon. Amalia hat alles ertragen und tut es noch. Sie ist eine ganz liebe Hündin, liegt am liebsten in der Bude und braucht keinen Trubel. Bei Futter ist sie extrem wählerisch, außer es befand sich mal in einem Kochtopf.
All unser Verbandmaterial für infizierte Wunden ist aufgebraucht. Es treffen jedoch bereits gespendete Spezialverbände in unserem Spendenlager ein bzw. konnten wir von Geldspenden etwas bestellen. Ich möchte mich ganz, ganz herzlich für die Unterstützung bedanken. Ohne euch könnten wir den Hunden nicht helfen.
Cato, im Bild links, lebte in Slatina in einem Busch, Nina konnte ihn immer nur von weitem sehen, wenn sie Futter zu diesem Ort brachte. In diesen Busch zog auch Cahya, eine extrem dünne, große Hündin. Sie war mit Vayu zusammen, dem Gerippe hinter ihr auf dem Foto unten. Da Vayu zu Nina ziehen konnte, entschieden wir uns Cahya zu helfen. Naja und den Buschmitbewohner Cato wollten wir natürlich auch nicht zurücklassen.
Cato ist ein knapp 4 Monate alter, sehr ängstlicher Rüde. Freitag morgen hatte er ein massiv angeschwollenes Gesicht. Unser Tierarzt legte ihn in Narkose und untersuchte den Bereich, eine entzündete Speicheldrüse war die Diagnose. Samstag morgen lief ihm eine große Menge Eiter aus dem Gesicht.
Cahya mit Vayu
Cahya bei uns
Leider haben wir uns wieder Parvovirose eingefangen. 2 Tage nach Ankunft wurde Okelani krank. Sie erholten sich recht schnell wieder.
Vorgestern erkrankte auch Ottilie, die beiden kamen zusammen zu uns. Die beiden Findelkinder tauchten bei der Einfangaktion von Cahya und Cato auf und sollten in der unwirtlichen Gegend nicht zurückbleiben.
Ottilie wird wohl keinen leichten Verlauf haben, sie fängt heute erst richtig an mit Durchfall und Erbrechen. Sie kann alle Daumendrücker gebrauchen, denn die rasante Verschlechterung ist meist kein gutes Zeichen.
Ursi wurde letzten November in Barzava von einem jungen Paar gefunden. Sie hatte eine große Wunde im Nacken, die der Tierarzt am Ort behandelte. Das Paar versuchte ein Zuhause für Ursi, gesprochen Urschi, zu finden. Nachdem sie Hautprobleme entwickelte und sie die Hündin nicht mehr behalten konnten kam Ursi zu uns.
Die Hautprobleme waren sehr ausgeprägt und es dauerte tatsächlich seine Zeit, diverse Medikamente und Bäder, bis nun endlich die Haut zu heilen beginnt, die Haaren müssen aber noch an einigen Flächen nachwachsen. Ursi bekommt zudem getreidefreies Futter und Futterzusätze.
Der kleine Tio ist tatsächlich ein kleiner Kerl von vielleicht 40cm oder eher weniger. Gut gepflegt, aber mit einer großen Wunde am Oberschenkel wurde er in Sansimion von durchfahrenden Motorradfahrern entdeckt. Die Anwohner befragt stellte sich heraus, dass keiner den Hund kennt, der sich seit Tagen dort aufhielt. Einer der Motorradfahrer holte sein Auto und brachte Tio zu uns.
Fayola wurde von Nina mit ihren Welpen am Straßenrand in einer Art Karton-Pflanzen-Bude gefunden. Mutti war sehr krank, die Welpen mussten zum Teil mit der Flasche zugefüttert werden.
Ferdinanda, Faustine, Filiberta, Floribella und Felizian wachsen und gedeihen und können inzwischen Starterfutter fressen. Die Mutter macht uns weiter Sorgen, da sie immer wieder Tage mit Appetitverlust hat.
Es gäbe wie immer noch mehr zu erzählen, doch die ganzen Hunde wollen versorgt werden. Daumen drücken für all die Kranken, danke schön! 🙂
One thought on “Tierheim-News 12.06.2022”
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Ich bin immer wieder überwältigend zu Lesen, wieviel Arbeit von Euch bewältigt wird! Tausend Dank für Euren unermüdlichen Einsatz!!!!!!!